Suchtprävention

Sucht wird verstanden als das zwanghafte Verlangen nach bestimmten Substanzen (z.B. Alkohol, Heroin) oder Verhaltensweisen (z.B. Essstörungen, Spielsucht), die Missempfindungen vorübergehend lindern und erwünschte Empfindungen auslösen. Prävention bedeutet die Vermeidung/Verhinderung von Krankheit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterscheidet drei Bereiche in der Prävention (primär/universell, sekundär/selektiv, tertiär/indiziert). Vorrangig setzen wir mit unserer Arbeit im Vorfeld einer Suchtgefährdung an (Primärprävention/universelle Prävention).

Der Sucht zuvor zu kommen ist unser Ziel!

Die Ursache für Suchtmittelkonsum/Verhaltenssucht wird weniger von den Informationen über das/die betreffende Suchtmittel/Verhaltenssucht gesteuert, vielmehr stellt dies eine Ersatzhandlung für mangelhaft ausgebildete Fähigkeiten dar, in schwierigen Situationen im Alltag adäquat zu reagieren (Verhaltensdefizit). Damit zur Problemlösung nicht auf Suchtmittel bzw. süchtige Verhaltensweisen ausgewichen werden muss (d.h. für ein Leben ohne Sucht), ist von entscheidender Bedeutung die Förderung von Lebenskompetenzen.
Hierunter werden u.a. folgende Fähigkeiten verstanden:

  • Eigene Identität:
    • Sich selbst mögen (Selbstwertgefühl)
    • Gefühle wahrnehmen, ausdrücken und damit umgehen (Gefühlsbewältigung)
  • In Beziehung treten können:
    • Kontakt zu anderen Menschen aufbauen (Kontaktfähigkeit)
    • Sich gegen Gruppendruck durchsetzen
  • Auseinandersetzen:
    • Entscheidungen treffen (Entscheidungsfähigkeit)
    • Belastungen gut verarbeiten (Problemlösungsstrategie)
  • Mut zur Muße:
    • Umgang mit Stress (Stressbewältigung)
    • Fähigkeit zur Entspannung und zum Genuss (Entspannungs- und Genussfähigkeit)

Zusätzlich zu den oben genannten suchtunspezifischen Themen sind, für eine suchtpräventive Wirkung, suchtspezifische Informationen hilfreich.

„Starke Kinder" ist eine Broschüre zum Thema "Frühe Suchtvorbeugung", die sich an Eltern richtet. Diese kann bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bestellt werden (www.bzga.de oder per Post an: BZgA, 51101 Köln; Bestellnummer: 33 71 00 00).

Bei Fragen zu diesem Thema wenden Sie sich bitte an die Ansprechpartner im Gesundheitsamt.

 


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